10 Wieder auf Piste

Am Montag ist das Ersatzteil leider nicht eingetroffen, aber am heutigen Mittwoch soll es nach einer Woche endlich soweit sein.

Ich baue mein Lager im Taiga Camp ab und sattle das Pferdchen. Irgendwie habe ich diesen Ort in den 7 Tagen und Nächten lieb gewonnen,

wie überhaupt diese Zwangspause aus der Retrospektive betrachtet gar nicht so unangenehm war. Ich habe mit Olga, ihren Kindern und Deniz sehr nette Menschen kennengelernt und darüber hinaus Ulan-Ude und seine kulturelle Vielfalt erfahren.

Am Sonntag war ich im Ethnographischen Museum von Burjatien, wo gerade eine riesige Party der verschiedenen ethnischen Gruppen, die diese bunte Republik bewohnen, lief. Das war sehr unrund auch musikalisch ein Genuss!

Ansonsten haben die vielen Stadtbesuche eine gewisse Vertrautheit mit Ulan-Ude geschaffen, die ich nach wie vor nicht zu den Schönheiten zählen möchte, die aber in ihrer Lebendigkeit und bunten Vielfalt doch anzieht.

An Montag war ich im größten Buddhistischen Kloster von Russland in Ivolginsk. Hier leben 60 Mönche und 150 Studenten, denn dem Kloster gehört auch eine Universität an, in der man neben Buddhistischer Religion auch asiatische Medizin studieren kann, wobei für letzteres ein abgeschlossenes Studium der Schulmedizin als Voraussetzung gilt. Es ist eine riesige Anlage mit vielen Wohnhäusern und vielleicht fünf Tempel, die innen mit sehr farbenfrohen Tüchern dekoriert sind.

Ich fahre als heute um 10 Uhr aus dem Camp los, und besuche noch Olga und die Kinder, um mich zu verabschieden und die Schlüssel abzugeben. Meine Hoffnung, dass sich Sergei oder Deniz schon mit der guten Nachricht gemeldet hätten, erfüllt sich leider nicht.

So fahre ich noch zur letzten Sehenswürdigkeit, die ich in Ulan-Ude noch nicht besichtigt habe, das Kloster Rinpotsche Barscha. Es liegt erhaben auf einem kahlen Berg über der Stadt und bietet einen tollen Blick über dieselbe.

Dann endlich die gute Nachricht von Olga: Deniz wird um 13:15 Uhr mit dem Ersatzteil in der Werkstatt sein – Hurra!!! Ich fahre hin und kann mich kaum erinnern etwas so freudig und sehnsüchtig in Empfang genommen zu haben wie diese Pumpensteuerung – halb so groß wie eine Zigarettenschachtel!

Binnen 2 Minuten ist es eingebaut und ich „On the road again!“ Nun stehen 3.500km nach Wladiwostok an.

An dieser Stelle einmal ein herzliches Dankeschön an all die Helfer in der Not: Olga & Moritz , Guido, Andi Prinz, Andreas Weiß, Deniz, Sergei und nicht zu letzt meine Liebste Ariane!

2 Gedanken zu “10 Wieder auf Piste

  1. micha1200gs schreibt:

    Hi Wolfram,
    … die Hoffnung stirbt zuletzt und so finden sich offensichtlich auch im tiefste Russland neben guten Freunden, die richtigen Ersatzteile. Aber was für eine Odyssee! Aber, zurückschauend sicherlich eine tolle Erfahrung. Gespannt sind wir wieder Deinen Schilderungen und Eindrücken gefolgt, die uns wirklich manchmal das Gefühl vermitteln, dabei sein zu dürfen. Wir wünschen Dir nun eine spannende, aber störungsfrei Weiterfahrt gen East. Alles Gute für Dich, Micha & Kitty

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  2. tatjanaphysiogmxde schreibt:

    Hallo Wolfram , das sind doch die beste Voraussetzungen: dein Moped ist auf Vordermann gebracht worden , du hast auch wieder Energie und Kraft in ethnischen Burjatien getankt um jetzt Владивосток – die alle größte und wichtigste Pforte Russlands von Osten , kennen zulernen! Pass auf dich gut auf ! Mit besten freundlichen Grüßen Tatjana

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