Die Idee zu einer Reise durch Nord- und Zentralasien ist auf den unzähligen Flügen zwischen Frankfurt und Peking, Shanghai oder Guangzhou entstanden. Jedesmal, wenn ich am Fenster des Flugzeugs sitzend die unvorstellbaren Weiten der Tundra und Taiga von oben betrachtet habe, überkam mich eine große Sehnsucht, einfach mit dem Fallschirm abzuspringen und Teil dieser faszinierenden Landschaft zu werden. Irgendwann – sicherlich schon mehr als 15 Jahre her – entstand dabei die Idee, diese Gegend ausgiebig und ohne Zeitdruck mit dem Motorrad zu bereisen. Klar war, dass dies erst nach der Arbeitsphase gehen würde, warum diese entsprechend früh enden musste.
Nach Monaten der intensiven Vorbereitung stellt sich die Logistik dieser Reise als sehr komplex heraus und das Motto „Ohne Zeitdruck“ relativiert sich doch ganz erheblich angesichts des Korsetts in das ich durch die zahlreichen Einreisebestimmungen und Klimata der mehr als 20 zu bereisenden Länder gepresst werde.
Am 29. April starte ich in Berlin und werde die ersten Tage bis zur Russischen Grenze von meinem Freund Christian begleitet. Wir fahren durch Polen, Lettland und Estland, wo ich zu Beginn der Gültigkeit meines Visums am 2. Mai nach Russland einreisen werde.
nun bleiben mir annähernd 8 Wochen, um durch ganz Sibirien – vorbei an Novosibirsk, Krasnojark, Irkutsk, Baikalsees, Yakutsk – an die Pazifikküste nach Magadan zu reisen und von dort hinunter nach Wladiwostok, um schließlich Ende Juni in die Mongolei einzureisen. Dort werde ich Ariane am 19. Juni morgens am Flughafen in Ulan Bator abholen. Wir werden das Land dann 2 Wochen gemeinsam bereisen, bis Ariane am 13. Juli zurück fliegt.
Mir bleiben dann weitere 2 Wochen in der Mongolei, um die Wüste Gobi zu erkunden. Dann muss ich mangels gemeinsamer Grenze zwischen der Mongolei und Kasachstan ein zweites mal nach Russland einreisen und bis zum Ablauf der Visumsgültigkeit am 30. Juli nach Kasachstan einreisen. Dort werde ich bis Mitte August bleiben und vor der Ausreise nach Kirgistan in Almaty meinen zweiten Pass hoffentlich von der DHL-Express-Station abholen, wohin dieser durch eine Visaagentur mit den Visa für Turkmenistan und den Iran geschickt wird, denn diese Visa können nicht schon so früh beantragt werden.
Die zweite August- und die erste Septemberhälfte stehen dann Kirgistan und Tadschikistan – die zwei ärmsten und gebirgigsten Länder der ehemaligen 15 Sowjetrepubliken auf dem Programm und damit eine Reise durch das bis 7800m hohe Pamirgebirge. In Tadschikistan freue ich mich auf eine lange Etappe entlang der Afghanischen Grenze, die denjenigen, die den Film „Weit“ gesehen haben als traumhafte Landschaft in Erinnerung geblieben sein dürfte.
Mitte September geht’s dann ins Wüstenklima; zunächst nach Usbekistan und vom 22. – 26. September steht mir dann ein sehr „großzügiges“ Zeitfenster mit dem Transitvisum für Turkmenistan zur Verfügung (sofern ich das Visum überhaupt erhalten werde, denn die Turkmenen lehnen immer wieder Visaanträge ohne Begründung ab). Am 25. oder 26. September betrete ich dann den Iran, wo ich mich wieder mit Ariane treffen werde, um gut 2 Wochen gemeinsam das Land zu bereisen. Danach bleiben mir weitere 2 Wochen alleine im Iran, bevor ich über Aserbaidschan gen Georgien reise. Dort wird es nochmal ein verlängertes Städtewochenende mit Ariane und ihrem Cousin Robert und seiner Frau Kirsten in Tiflis geben (7. – 11.11.).
Ich werde Georgien’s Norden dann noch etwas erkunden und Ende November und Anfang Dezember durch die Türkei, Griechenland und Albanien in den Balkan fahren. Wenn das Wetter den noch nicht zu winterlich ist, werde ich die Rückfahrt entlang der Adria anpeilen und bis Mitte Dezember wieder in Berlin eintreffen.