17 Nadaam Festival in Ulan-Bator

Nach 10 Tagen gemeinsamer Rundtour sind wir am Montagabend wieder im Oasis Camp in Ulan-Bator angelandet. Hier werden wir lange bleiben; Ariane bis zum Abflug am Freitagmorgen und ich noch um einiges länger bis zum Erhalt meines neuen Russlandvisums.

Es ist bei Ankunft im Oasis immer wieder spannend zu sehen, wen von den vielen Reisebekanntschaften man wieder trifft – es sind so einige. Wir bekommen das schönste Ger im Camp und können unser Survival so richtig bei Spaghetti Bolognese genießen.

Am Dienstag ergattern wir Eintrittskarten für die beiden folgenden Tage für das Nadaam Festival im Zentralstadion von Ulan-Bator. Wir können die Eröffnungsfeier, ein Bogenschießwettbewerb und die Abschlussfeier besuchen. Nach einem Einkaufsbummel besuchen wir eine Konzert- und Tanzveranstaltung, in der wir den legendären Kehlkopfgesang und kuriose Instrumente kennenlernen.

Am Mittwoch morgen suchen wir erst die russische Botschaft auf, erfahren dort aber , dass die Unterlagen für die Beantragung eines neuen Visums – nachdem das alte durch die Wäsche zerstört wurde – nicht vollständig sind und ich am nächsten Tag wiederkommen muss. Danach fahren wir zur Nadaam-Eröffnungsfeier ins Zentralstadion. Ein Ameisenhaufen ist nichts gegen das wuselige Treiben im Stadion. Nur unter größter Anstrengung und mit viel Tuchfühlung gelangen wir auf unsere reservierten Plätze im ausverkauften Stadion. Die Mühe wird mit einer tollen Show belohnt, die uns einmal quer durch die mongolische Geschichte schickt.

Es ist ein riesiges Spektakel und wir sind froh, das Nationalfest der Mongolei so hautnah miterleben zu können. An diesen Feiertagen ist Ulan-Bator viel angenehmer zu erleben, da nur wenige Autos unterwegs sind.

Auch am Donnerstag sind wir im Stadion. Ich beantrage mein Transitvisum für Russland, das ich am Mittwoch erhalten soll. Wir besichtigen noch den Bodg-Khan Palast und das Gandan-Kloster, dann geht auch schon unsere gemeinsame Zeit in Ulan-Bator dem Ende zu. Den Abend verbringen wir mit anderen Reisenden beim Abendessen im Oasis.

Am Freitag klingelt der Wecker schon um 6 Uhr, und 45 Minuten später fahren wir bei nur 8 Grad durch die verlassenen Straßen von Ulan-Bator zum Flughafen. Es ist ein schmerzhafter Abschied nach zwei wunderschönen gemeinsamen Wochen in einer fremden, abenteuerlichen Welt. Bis wir uns im Iran wiedersehen werden noch elf Wochen vergehen – eine lange Zeit!

Ich verbringe noch weitere fünf Tage im Oasis-Camp, hole nach, was beim Blog- und Tagebuchschreiben in den vergangenen zwei Wochen liegengeblieben ist und gönne vor allem meinem lädierten Knie eine Erholungsphase. Am heutigen Dienstag ist auch das DHL-Paket mit einem neuen Ritzel angekommen, das mein lieber Nachbar Ronald auf den Weg gebracht hat.

Somit werde ich morgen mit den Pass von der russischen Botschaft abholen und mich gleich auf den Weg einmal quer durch die Mongolei ins russische Altai-Gebirge aufmachen. Das sind 2.000km davon über die Hälfte auf Piste, und ich habe nur fünf Tage Zeit, denn das Transitvisum für Russland gilt nur vom 24.-28. Juli. Zum Glück muss ich die Strecke nicht allein fahren. Steve aus Ohio wird mich auf seiner Africa Twin begleiten. Er ist Anwalt und auch bereits außer Dienst und auf Weltreise. Wenn sich das Zusammenreisen bewährt, werden wir möglicherweise sogar bis Tadjikistan zusammen reisen – ich freue mich drauf!

Jetzt muss nur noch das Wetter mitspielen, denn bei Regen ist das Mopedfahren auf diesem Terrain ein Albtraum. Die letzten Tage hat es hier soviel geregnet, dass von der Jahresniederschlagsmenge von nur 170mm nicht mehr viel „offen“ sein dürfte!

4 Gedanken zu “17 Nadaam Festival in Ulan-Bator

  1. Anja Ender schreibt:

    Lieber Wolfram, mit Spannung verfolge ich deinen Blog. Bei dem Unfall mit deinem Knie und auch Arianes ist mir ganz anders geworden und ich wünsche dir von Herzen, dass alles gut verheilt und du deine dir gesteckten Ziele wohlbehalten erreichst. Es ist ein total spannendes großes Abenteuer. Ich bewundere dich, wie du deinen Traum lebst. Ganz herzliche Grüße und alles Liebe, Anja

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  2. tatjanaphysiogmxde schreibt:

    Hallo Wolfram , das Nationalfest scheint ja seeehr interessant gewesen zu sein ! Danke für die tolle Fotos !👍👍👍👍. Ich bin sehr froh , dass du einen Mitreisenden hast . Ich hoffe deinem Knie geht es ein wenig besser . Du bräuchtest eine feste Bandage um das Knie herum . Ich schon wieder …. deine besorgte Physiotherapeutin….. Ich wünsche dir gute Besserung . Und weiterhin viel viel Spaß . Liebe Grüße Tatjana

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  3. diemoenchengladbacher schreibt:

    Hallo Wolfram,
    auch aus MG vielen Dank für die schönen Bilder, Eindrücke und den Blick auf deine Seele. Ich hoffe sehr, dass deine Knochen bald wieder richtig mitspielen.
    Als Rheinländer schaut man sich die Bilder mit den schönen bunten Farben und Formen nicht an ohne an Karneval zu denken.☺ Tolle Kostüme
    Pass auch weiterhin gut auf dich auf, mein lieber Freund.
    Gitte

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  4. Silke schreibt:

    Wow Wolfram! Ariane hat mir for ein paar Tagen deine Blog Details geschickt. Gestern habe ich angefangen zu lesen nachdem ich mit dem Hund beim Strand war und bis auf kleine Unterbrechungen ( die Familie will gefüttert werden….) den ganzen Tag durchgelesen weil es so spannend war. Und die Bilder geben einem fast das Gefuehl selber dagewesen zu sein.Was ein Abenteuer! Als du am Anfang geschrieben has wie Klasse es ist von Ariane dich gehen zu lassen habe ich gedacht “ Ja, 8 Monate getrennt ist eine lange Zeit” aber jetzt verstehe ich das es eine richtige Heldentat ist dich gehen zu lassen.
    Und wie schoen ein paar Ettapen gemeinsam zu genießen – ich bin sehr froh das du Ariane heil wieder zurückgebracht hast.
    Ich freue mich schon darauf zu lesen wie es weitergeht. Zum Glueck hat Lothar keinen Mopetfuererschein das heißt wenn wir auf den Geschmack kommen es dir nachzumachen nehmen wir ein 4Rad Fahrzeug.
    Viel Glueck…..aber kleine Pannen koennen ja auch eine prima Erfahrung sein…nur keine großen
    Liebe Gruesse
    Silke

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